Die Uhr der Zeit

Traum
(c.) Wall, Key To Eternity

Die Uhr der Zeit


oder
Das Portal der Zeit, der Ewigkeit, und der Unendlichkeit

Ich träumte davon die Uhr der Zeit gefunden zu haben...

... im Traum ging ich am Strand spazieren. Die Sonne ging langsam am Meeresspiegel unter, als ich etwas im nassen Sand glitzern sah.

Das Meer hatte etwas mit seiner nassen Hand ans Ufer gespült, das wahrscheinlich vor langer Zeit in ihm verschwunden war. Ich ging auf das Glitzern zu, bis ich vor einer kleinen, runden alten Uhr stand, die schon leicht von Algen umhüllt war. Unscheinbar und unwirklich lag sie vor meinen Füßen.

Behutsam hob ich sie auf und entfernte vorsichtig die Algen die sie umhüllte. Langsam öffnete ich die Uhr die ganz aus schimmernden Material zu bestehen schien. Als ich die Uhr geöffnet hatte, stieg ein drei Dimensionales Bild aus ihr hervor, das sehr hell und auch dunkel war. Es kam ganz darauf an, wie man es betrachtete.

Ich entschloss mich die Uhr wieder in den weichen Sand zu legen. In diesen Moment wurde das Bild immer deutlicher und größer. Nun ließ sich eine Tür erkennen, die leicht geöffnet war. Deshalb also das Hell und das Dunkel. Dort wo die Tür leicht geöffnet war fiel Licht nach außen.

Nach kurzem überlegen fasste ich mir ein Herz und durch schritt die Tür, die sich vor mir auftat. Ich betrat einen Raum in dessen Mitte ein dreigeteilter Spiegel stand. Daneben fand ich zur rechten Seite eine große Uhr, mit großen, mächtigen Ziffern, und riesiegen Zeigern, die die Zeit angaben. Unter den Zeigern fand ich etwas außergewöhnliches, es war eine Jahreszahl. Es zeigte das derzeitige Jahr an. Auf der linken Seite stand eine große Sanduhr in der der Sand der ganzen Welt gesammelt zu sein schien.

Es war einfach überwältigend, beeindruckend, was ich hier vor mir sah und mir war bewußt, daß das hier das Portal der Zeit, der Ewigkeit und Unendlichkeit sein mußte.

Ich entschloss mich näher zu treten und mir alles ganz genau an zu sehen. Jedoch eine Frage stellte sich mir. Warum fand ich dieses Portal? was sollte ich tun? War es mein Schicksal hier her zu kommen? Sollte ich vielleicht das Zeitportal durch queren? Aber wie sollte das geschehen? Was müßte ich dafür tun?

Mit diesen Fragen, die meine Gedanken durch querten, trat ich zur Uhr. Ich weiß nicht warum, aber ich veränderte die Jahreszahlen, an dem kleinen Knopf der direkt daneben war bis ich auf das Jahr meiner Geburt kam.

Ich wartete darauf was geschah. Ein Regenbogen erschien über der Uhr und verschwand wieder. Nichts schien sich verändert zu haben. Doch aufeinmal drehte sich die Sanduhr, eine Stimme ertönte: "Du hast genau einen Tag Zeit, dann musst du zurück kehren, oder du bleibst für immer hier." Als die Stimme das letzte Wort gesprochen hatte, begann der Sand der Uhr zu fließen und Korn für Korn die Zeit zu zählen.

Mir war bewußt, das aus dem Tor der Zeit hinaus gehen mußte. Also durch schritt ich wieder die Tür durch die ich gekommen war. Alles sah genauso aus wie früher, als ich noch klein war. Aufeinmal kam mir ein Junge entgegen. Es war mein Bruder der mich an sprach: "Meine Mutter bekommt heute ihr Baby, deshalb spiele ich hier draußen, weil ich nicht mit ins Krankenhaus gehen kann. Willst du mit mir spielen?" Natürlich erkannte er mich nicht, da ich schon eine Frau war und ich erst gerade geboren wurde und antwortete ihm: "Ja, gerne spiele ich ein bißchen mit dir. Ich war am späten Nachmittag hier angekommen und ich wußte das ich Abends geboren werde. Als es spät am Abend war und mein kleiner Bruder nach Hause mußte, machte ich mich auf den Weg in das Krankenhaus, in dem ich geboren wurde. Ich kannte Ort und Zeit aus meiner Geburtsurkunde, die ich schon lange in meinen Unterlagen auf gehoben hatte. Deshalb war es für mich kein Problem zur rechten Zeit im Krankenhaus zu sein.

Im Krankenhaus angekommen, sah ich meine Mutter, wie sie von einer Hebamme aus dem Kreissaal gebracht wurde und lächelte sie an. Sie lächelte zurück und wurde in ihr Zimmer gebracht. Wieder ging die Tür auf. Eine andere Hebamme brachte ein kleines Baby aus dem Kreissaal. Nun begegnete ich mir selbst. Ein merkwürdiges Gefühl erfüllte meinen Körper, ich sah mich selbst, als ich gerade geboren worden war. Auch ich "das Baby" wurde zu meiner Mutter in ihr Zimmer gebracht. Das war die Begegnung mit mir selbst. Ein unvergessliches Gefühl erfüllte nun meinen Körper. Mein Herz klopfte schneller vor Glück.

Noch von diesem Gefühl erfüllt eben einen Bruchteil meiner Geburtsstunde mit erleben zu dürfen, machte ich mich auf den Weg zurück zum Portal der Zeit. Ich erkannte das es nichts wichtigeres gibt, als das Leben auf der Erde zu bewahren und zu schützen.

Als ich den Raum der Zeit durch schritt und beim Portal angekommen war. War noch genügend Sand in der Sanduhr, die noch nicht verflossen war. Ich stellte die Jahreszahl wieder auf das Ursprüngliche Jahr zurück um wieder in der Zukunft und in meiner Gegenwart an zu kommen.

Kaum hatte ich das Getan, erschien wieder ein Regenbogen über der Uhr. Die Sanduhr drehte sich und blieb stehen. Die Stimme ertönte wieder: "Du hast deine ursprüngliche Zeit erreicht." Der Sand in der Sanduhr blieb stehen. Kein Korn viel hinunter und ich verließ den Raum.

Ich war wieder genau in der Stunde angekommen, die ich vorher verlassen hatte. Immer noch war ich innerlich noch ganz aufgewühlt von dem Erlebten. Ich schloss die Uhr und das Portal der Zeit behutsam und steckte sie in meine Tasche ein. Dann ging ich erst einmal nachdenklich nach Hause.

Die Uhr dürfte niemals in die falschen Hände gelangen und ich wußte ich müsste damit etwas gutes bewirken ...

... von nun an machte ich viele Reisen in die unmittelbare Vergangenheit, um schreckliche Dinge rückgängig zu machen, die vor kurzem geschehen waren. Keiner wußte mehr, das er eigentlich einen Krieg geführt hatte, oder Menschenrechte verletzt wurden. Weil sie gar nicht mehr geschehen waren. Ich fand einen "Kostbaren Schatz" und ich setzte ihn dafür ein gutes zu tun. Unbemerkt in dem ich ein bißchen den Ablauf des Zeitgeschehens veränderte. Und die Welt konnte endlich in Frieden leben. Und wenn doch wieder Ungerechtigkeit auf der Erde geschah, dann gab es da ja noch das Portal der Zeit und bald war alles wieder vergessen ...

... doch ihr wisst ja, wie ich am Anfang schon erzählte war leider alles nur ein Traum und die Welt und die Menschen die auf ihr wohnen sind auf sich selbst gestellt. Die Zukunft liegt in ihren Händen. Auch in deinen. Bitte passt alle gut darauf auf. Denn noch niemand fand das Portal der Zeit, um schreckliches ungeschehen machen zu können.

Zeit


© Monika Hubl-Moussa 2006


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