Georg Christoph Lichtenberg

Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799), war ein Naturwissenschaftler und Satiriker der Aufklärung, sowie Hochschullehrer in Göttingen.
Seine Aporismen sind markant und zeichnen sich mit Bildkraft und Witz, Sprachsinn und Kritikvermögen, das Mit sowie Miteinander von Vernunft und Empfindungsfähigkeit, Selbstbeobachtung, Wahrnehmungsstärke und Erkenntnis aus.

Aphorismen

Wer sich selbst recht kennt,
kann sehr bald alle anderen Menschen kennen lernen.
Es ist alles Zurückstrahlung.
Die Neigung des Menschen,
kleine Dinge für wichtig zu halten,
hat sehr viel Großes hervorgebracht.
Wie sind wohl die Menschen
zu dem Begriff von Freiheit gelangt?
Es ist ein großer Gedanke gewesen.
Es geht freilich sonderbar zu
unter uns Erdreichern.
Man muß etwas Neues machen,
um etwas Neues zu sehen.
Mit dem Fortschreiten der Menschheit
zu größerer Vollkommenheit sieht es traurig aus,
wenn man die Analgie alles dessen,
was lebt, zu Rate zieht.
Um vergnügt oder vielmehr lustig in der Welt zu sein,
wird erfordert,
daß man alles nur flüchtig ansieht;
so wie man nachdenklicher wird,
wird man auch ernsthafter.
Ich kann freilich nicht sagen,
ob es besser werden wird,
wenn es anders wird;
aber so viel kann ich sagen,
es muß anders werden,
wenn es gut werden soll.


Monika Hubl-Moussa

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